Pflegeinitiative

Die deutliche Zunahme pflegebedürftiger Menschen in den nächsten Jahren, die tiefen Ausbildungszahlen im Pflegebereich und der politische Wille im Ausland, die Situation der eigenen Fachkräfte zu verbessern, werden den bestehenden Mangel an Pflegefachpersonen in der Schweiz verschärfen. Unbesetzte Stellen führen bereits heute zu Situationen, in welchen Patient*innen auf bestimmte Pflegeleistungen verzichten müssen, und zu Arbeitsbedingungen, welche Überlastung, Frustration und für viele einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Beruf bedeuten. Der Verlust pflegerischer Kompetenz im System, Verminderung von Pflegequalität, Gefährdung der Patientensicherheit und im Endeffekt höhere Gesundheitskosten sind zu erwarten. Dieser Teufelskreis muss unterbrochen werden.
2017 wurde die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative) eingebracht, die verlangt, dass der Bund und die Kantone einen Beitrag zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung leisten, indem die Pflege als wichtiger Bestandteil dieser Versorgung anerkannt und gefördert wird. Im Detail werden in der Initiative Regelungen bei der Aus- und Weiterbildung, der Qualität und Patientensicherheit und der Anerkennung der Eigenverantwortung der Pflege gefordert.
Die FKG-CSS vertritt alle Berufsgruppen, die an den FH der Schweiz im Bereich Gesundheit ausgebildet werden. Die FKG hat sich durch Gründung des Vereins Competence Network Health Workforce (CNHW) dazu verpflichtet, nicht nur die Ausbildung in den Blick zu nehmen, sondern vor allem auch die Bedingungen zu untersuchen und so zu verändern, dass sie zu einem Verbleib im Beruf und damit einer Verbesserung der Qualität der Versorgung beitragen. Derzeit verlassen bis zu 50% der Pflegefachpersonen ihren Beruf, weil sie mit den Arbeitsbedingungen und der Qualität ihrer Arbeit, die sie unter den gegebenen Bedingungen leisten können, keinen Platz für sich in der Gesundheitsversorgung sehen. Somit gehen wertvolle Pflegefachpersonen und mit ihnen Wissen und Erfahrung verloren.
Ein reines Mehr an Auszubildenden kann dies nicht auffangen, sondern entspricht eher einer Strategie des Nachschüttens in ein Fass ohne Boden. Daher spricht sich die FKG- CSS einstimmig für ein Ja zur Pflegeinitiative am 28.11.2021 aus.

Stellungname Berufskonferenz Pflege

Die Berufskonferenz Pflege, welche die Berufsgruppe der Pflegefachpersonen, die an den Fachhochschulen der Schweiz ausgebildet werden, vertritt, unterstützt die Pflegeinitiative. Diese Initiative ist grundlegend für die Sicherstellung der Versorgung.

Die prognostizierte starke Zunahme pflegebedürftiger Menschen in den nächsten Jahren, die zu tiefen Ausbildungszahlen im Pflegebereich und der politische Wille, durch im Ausland rekrutierte Fachkräfte, die Situation der eigenen Fachkräfte zu verbessern, werden den bestehenden Mangel an Pflegefachpersonen in der Schweiz verschärfen.

Unbesetzte Stellen führen bereits heute zu Situationen, in welchen Patient*innen auf bestimmte Pflegeleistungen verzichten müssen und zu Arbeitsbedingungen von Pflegenden, welche Überlastung, Frustration bedeuten und für viele zu einem frühzeitigen Ausstieg aus dem Beruf führen. Der Verlust pflegerischer Kompetenz im Gesundheitssystem führt zur Verminderung der Versorgungsqualität, Gefährdung der Patientensicherheit und im Endeffekt sind höhere Gesundheitskosten zu erwarten.

2017 wurde die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative) vom Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner lanciert, die verlangt, dass der Bund und die Kantone einen Beitrag zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung leisten, indem die Pflege als wichtiger Bestandteil dieser gesundheitlichen Versorgung anerkannt und gefördert wird. Im Detail werden in der Initiative Regelungen bei der Aus- und Weiterbildung, der Qualität und Patientensicherheit und der Anerkennung der Eigenverantwortung der Pflege gefordert.

Derzeit verlassen bis zu 50% der Pflegefachpersonen ihren Beruf, weil sie mit den Arbeitsbedingungen und der möglichen Qualität ihrer Arbeit unter den gegebenen Bedingungen nicht zufrieden sind und keinen ihren Kompetenzen angemessenen Platz für sich in der Gesundheitsversorgung sehen. Somit gehen wertvolle Pflegefachpersonen und mit ihnen Wissen und Erfahrung verloren, was neben der Gefährdung der Patient*innensicherheit auch negative Folgen für die Ausbildungsqualität bedeutet. Ein reines Mehr an Auszubildenden kann dies nicht auffangen, sondern entspricht eher einer Strategie des Nachschüttens in ein Fass ohne Boden.

Pflegefachpersonen mit einem Bachelor in Science verfügen über Kompetenzen, welche bei einer pflegerischen Entscheidung die Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit stets gewährleisten. Grössere Autonomie und Verantwortung für den eigenen Fachbereich sind ein Faktor der Motivation, der beruflichen Entwicklung und der Bindung an den Beruf.

Aus Sicht der Berufskonferenz Pflege setzt die Pflegeinitiative mit den Grundpfeilern Ausbildungsoffensive, Arbeitsbedingungen, Personaldotation, Autonomie an den richtigen Stellen an, um den Fachkräftemangel und die damit verbundene drohende Versorgungslücke zielführend anzugehen.

Die Berufskonferenz Pflege begrüsst deshalb die Bestrebungen der Volksinitiative für eine starke Pflege.